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Tata Stadt und Wadi Tata

Demnächst!

‍Wir verlassen die südlichen Oasen und fahren nach Westen Richtung Atlantik. Plan ist: am Rande des Antiatlas erst mal bis Tata, dann entscheiden wir, ob wir direkt nach Tafraroute fahren, oder doch über Taroudant eine Zwischenstation einbauen. 

‍Tata Stadt

‍In Tata erkunden wir nicht nur das Städtchen, den Markt, trinken den obligatorischen Tee und lassen beim Änderungsschneider Peters Weste für 0,50 EUR flicken, sondern wir klettern (!) über die Felsen einer Furt aufs andere Flussufer, wandern durch die Palmengärten und wollen die historische Wasseruhr bestaunen. Abgesehen davon, dass der abenteuerlich geführte Weg ein paar Irrwege unsererseits beinhaltet, endet er an einem neumodischen Wasserturm. Die historische Uhr aus Tongefäß und Kupferschale, die die Bewässerung der Felder regelte, wurde das letzte mal vor zehn Jahren erwähnt. Das erfahren wir von ChatGPT aber erst nach der Wanderung… 




Wir bleiben auf festen Grund! Unser Auto als kleiner weißer Stecknadelkopf in sicherem Abstand von der Düne.

‍Wadi Tata

‍Ein Übernachtungsplatz mit Sehenswürdigkeit in iOverlander macht uns auf „fastinating vast formation of rocks, grottes, stalacmites, stalactites“ nur ein paar Kilometer außerhalb von Tata aufmerksam. Die gefalteten Berge, die „Augen“ haben und seltsame Bordüren formen faszinieren uns so, dass wir durch das Tal die RR116 weiter fahren, statt dem Hauptweg RN7 zu folgen. Obwohl die  Straße exzellent ausgebaut ist, wird weiter gebaut und nur wenige Stellen werden durch das Mobilnetz nicht erreicht. Unglaublich!


‍Unglaublich ist auch die Landschaft. Die Fotoausbeute ist fantastisch.


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‍Der Eingang zur unteririschen Kasbah dient wohl der Abschreckung,  um sicher zu gehen, dass man einen Führer anheuert.

‍Oft sieht es eher so aus, weniger bedrohlich.

‍Lehmplatten liegen in der Sonne zum Trocknen.


‍Grüne Keramik

‍Gagag

‍Ohne Schutz werden die Formen in die Mangan-Glasur getunkt. Beim Brennen wird sie dann grün.

Die Führung durch die Kasbah geht an einem Friedhof vorbei, letztes Foto. Nur die „Zugezogenen“ haben Namensschilder, sagt man uns.

‍Highlight ganz ohne Fotos: Bibliothek Naciria

‍Beim ersten Stopp auf dem Weg nach Süden, hat die berühmte Bibliothek Naciria geschlossen, angeblich wegen Freitagsgebet. Unser Führer, der uns durch die unterirdische Kasbah und zu einer Töpferei seiner Großfamilie geführt hat, druckst rum. Auch nach dem Gebet ist noch geschlossen. Ich erkunde noch einmal ohne Führer den Innenhof der Koranschule. Alle Türen dicht. Nicht so schlimm, wir haben ja noch einen Versuch auf dem Rückweg.

‍Endlich, auf dem Rückweg von M’Hamid, unser Highlight in Zagora, die historische Bibliothek, die zu einer Koranschule gehört, der Zaouia Naciria. Hier sind tausende Manuskripte gesammelt, sowohl religiöse, als auch wissenschaftliche. Ein ehrfürchtiger Ort!

‍Es ist wieder Freitag, aber wir sind extra mit genügend Abstand zum Mittagsgebet gekommen. Alle Türen sind offen, auch die grüne Gittertür im Innenhof der Koranschule, hinter der sich das Juwel verbirgt. Der Wow-Effekt kann nicht größer sein!

‍Wir stehen vor den Glasschränken, hinter denen die meisten Werke zwar gut eingepackt sind, aber in jedem Schrank ist auch ein Exponat ausgestellt. Natürlich die schönsten! Mich beeindruckt am meisten, dass viele Werke „bunt“ sind. Die arabischen Schnörkel sind rot, grün, gold ausgeschmückt. Der Satz des Pythagoras auf griechisch ist auch dabei. Das erfreut natürlich mein Mathematiker-Herz!

Fotografieren im Innern der Bibliothek ist streng verboten. Google Übersetzer hilft bei der Inschrift über dem Eingang „Die Nasseriten-Buchbar in Tamkrout“.

Eindrücke auf dem Weg zur Koranschule. Auf dem letzten Foto sieht man die Anlage durch die Palmen hindurch. Die zugehörige Moschee beeindruckt vom Bauwerk her am meisten. Mosaiken, an denen man sich kaum sattsehen kann. Hier ist auch ein heiliger Ort, an dem viele Kranke Genesung suchen.

29/12/2025

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