Erster Übernachtungsplatz im Mittleren Atlas. Auch die Marokkaner finden es hier schön zum Picknicken und sammeln alle Feuerholz. Nach Sonnenuntergang wird es allerdings schnell empfindlich kalt, d.h. das Thermometer fällt von 16° auf 6° und bis in die frühen Morgenstunden auf unter 0°. Wir sind nachts ganz allein.
Der Mittlere und Hohe Atlas hat uns letztes Jahr ausgesprochen gut gefallen und so wollen wir auf unserem Weg nach Süden, eine kleine Schleife im Mittleren Atlas drehen, die uns bisher unbekannt ist. Wir fahren:
Das alles sind landschaftlich schöne, wenn nicht außergewöhnliche Orte. Was die Marokkaner daraus gemacht haben, ist für unseren deutschen Geschmack zum Teil erschreckend.
Die Fotos sind also bei Leibe nicht alle schön, aber sie dokumentieren die Realität.
Hier im Mittleren Altas erleben wir eine Kälteeinbruch. Wir bewegen uns zwischen 1500 - 2100 m Höhe und tagsüber kann man sich durchaus mit T-Shirt in die Sonne setzen. Nicht in den Schatten! Dort hat es nur 12-14° C.
Nach Sonnenuntergang fällt das Thermometer allerdings in Rekordgeschwindigkeit, in zwei Stunden um 10° C ! Morgens liegen wir bei 0° C oder darunter. Allerdings sind die Wiesen und Bäume nicht weiß, es ist zu trocken.
Am letzten Tag allerdings beginnt es zu schneien! Die Marokkaner am Straßenrand führen einen „Regentanz“ auf und freuen sich. Sollen wir uns jetzt auf eine weiße Weihnacht freuen?
Aguelmam Azegza Nationalpark, Lac Aguelmame Aziza (diverse Schreibweisen kursieren)
Zu den Fotos:
Die Anfahrt führt uns durch das ländliche Marokko. Wir fahren kilometerlang an Weidezäunen entlang. Kühe sieht man selten, das Weideland ist riesengroß. Es erinnert uns stark an Namibia.
Unser Übernachtungsplatz ein paar Kilometer vorm See ist traumhaft, siehe Titelfoto. Der Müll um uns herum ist fürchterlich.
Die Straße zum See ist wie eine Allee von Laternen-Zedern gesäumt. Unser Kommentar: für das Geld hätte man hundert Jahre lang Müllmänner bezahlen können. Dien überdimensionierteb Parkplätze sind leer.
Der See selbst: enttäuschend. Er soll in der lokalen Sprache „Blauer See“ heißen. Davon ist nichts zu sehen. Es gibt sicher 20 bis 30 Buden, deren Betreiber alle vor Ort sind, die Feuer brennen aber nicht und die Tagine-Tontöpfe auf „Belüftungsstellung“. Außer uns kein einziger Gast da. Es ist so gar keine Saison im Moment.
Wie überall werden Esel als Arbeitstier eingespannt, hier zum Wasserholen. Zum ersten Mal sehen wir, dass den Tieren die Vorderbeine zusammengebunden werden. Sie können sich nur hinkend bewegen …
Soures Oum Rabia - Ein wunderschöner Ort, den man hässlicher nicht machen kann.
Zu den Fotos:
Wir schleichen uns von hinten an und schauen als erstes von oben auf den Canyon. Durch die Büsche erkennt man die Buden noch nicht so richtig. Das ist der schönste Anblick. Aber je nähr man kommt, desto größer wird das Elend…
Von der riesigen Quelle und vom Fluss sieht man kaum was, alles ist vollkommen verbarrikadiert von schon verfallenen Hütten bis in die letzte Ecke der Schlucht. Fast aus jeder Hütte sprudelt allerdings eine Quelle, was für ein Naturschauspiel muss das hier ohne diese elende Bebauung sein?
Wir sind wieder fast die einzigen, aber bei größerem Andrang werden offensichtlich zwei Dinge benötigt: Toiletten und Brot! Backöfen gibt es entlang der gesamten Strecke, einige Frauen sitzen auch vor ihrem Ofen und freuen sich, dass wir was kaufen.
Und wir freuen uns über das frisch duftende Brot und ändern mal wieder unseren Speiseplan!
Lac Quiouane - Müllmänner!
Zu den Fotos:
Auch hier ist der Rundgang um den See von Weitem betrachtet idyllischer als von der Nähe. Aber - Müllmänner bereiten den See wohl für die Saison vor. Ein Lichtblick!
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