Jeden Abend haben wir einen solchen Sonnenuntergang. Dafür verzichten wir gern auf Glühwein und Weihnachtsmarkt!
Über Zagora und Tamegroute fahren wir das Drâa-Tal weiter nach Süden bis M’Hamid. Theoretisch ist der Drâa über 1000 km lang und fließt in den Atlantik, aber die meiste Zeit des Jahres ist er schon ab Agdz ausgetrocknet.
In M’Hamid liegt am Rande der Sahara. Ein Schritt aus dem Auto und wir stehen auf der ersten Düne! Und es sieht ganz so aus, als ob die Sahara hier nicht halt macht, sondern gerade die Bäume unserer nächsten Umgebung unter sich begräbt. Es sind Schutzbarrieren aus Palmenblättern angelegt - ähnlich Schneebarrieren in den Alpen - , die den Sand vom Weiterkrabbeln abhalten sollen. Wie lange haben sie Erfolg?
Die Trockenheit der letzten Jahre trägt zum schnellen Fortschritt der Verwüstung bei - im wahrsten Sinne des Wortes. Wir spazieren durch die verdorrten Palmplantagen. Die Bewässerungsanlagen früherer Jahre sind noch gut zu erkennen. Obwohl im oberen Verlauf des Drâas Staudämme angelegt wurden, die der Wasserknappheit entgegen wirken sollen, ist hier nichts davon zu spüren. Man behauptet sogar, wegen (!) der Staudämme gibt es kein Wasser mehr.
Dann sehen wir in einem Camp eine Quelle sprudeln: Salzwasser, 8 g auf einen Liter! Der Besitzer versucht es mit biologischen Filtern wenigstens für die Bewässerung seiner Gärten nutzbar zu machen.
Trotz all dieser Widrigkeiten - die Wüste ist faszinierend! Wir machen jeden Tag einen Spaziergang in die Dünen zum Kaffeetrinken. Geraten in ein Sandstürmchen, das die Dünen in Kunstwerke verwandelt und unseren Cappuccino-Schaum wie mit Zimt pudert. Gott-sei-Dank ist der Sand auch so fein wie Zimt, so dass es nicht mal knirscht zwischen den Zähnen.
Direkt gegenüber von unserem Campingplatz Jamal kann man eine Kasbah-Ruine erkunden und das angrenzende Lehmdorf ist noch bewohnt.
Und dann der Himmel in der Wüste. Neumond ist gerade vorbei, ideal, um den Nachhimmel ohne störende Lichtquelle zu fotografieren. Jeden Abend mummt Peter sich dick ein, um die Milchstraße und die Jupitermonde einzufangen. Und er stellt sich den Wecker, wann der Mond aufgeht. Es hat sich gelohnt!
Um auf Weihnachten zu kommen. Weihnachtliche Gefühle kommen nicht wirklich auf in der Wüste, aber wir halten es mit der Tradition: Raclette an Heilig Abend ist ein absolutes Muss. Lebkuchen auch! Und unsere handtellergroße Krippe aus Peru passt gut unter unseren „Weihnachtsbaum“, für den eine marokkanischer Minze herhalten muss. Immerhin ist er grün und nadelt nicht …
Es hat erst geregnet, wir entdecken ein paar grüne Blätter im feuchten Flusstal.
Die Palmenplantagen sind weitestgehend vertrocknet, einzelnen Palmen sind nach wie vor äußerst fotogen.
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