Von M’Hamid wollen wir weiter über den Mittleren Atlas Richtung Atlantikküste. Wir haben alle Mühe, die Touranbieter davon zu überzeugen, dass unser Iveco zwar geeignet ist für die direkte Pistentour durch die Wüste, unsere Straßenreifen, aber nicht. Wir haben uns absichtlich für diese Reifen entschieden, da die meisten Straßen in Marokko geteert oder wenigstens Schotterstraßen sind, auf der Anfahrt durch Frankreich so und so. Dafür sind wir optimal ausgerüstet. In die Wüste wollen wir dieses Mal nicht. Man glaubt es uns nicht.
bekannt ist.
Die unterirische Kasbah ist nicht „so“ unteririsch, wie das Wort klingt, aber Kellergeschoss oder mindestens Souterrain. Es ist also schon sehr duster, denn man läuft zum Teil durch dunkle „Kanäle“, statt durch offene Gassen, und sowohl die Kanäle, als auch die Wohnungen haben nur enge Lichtschächte nach oben. Wir sind ja als Alleinerkunder bekannt, aber in diese verfallenen und auch privaten Sphären würde man sich ohne Führer nie vortrauen.
Tamegroute ist sich für seine grüne Keramik bekannt. Die Töpferei, in die wir geführt werden und nur über die unteririschen Kasbah zugänglich ist, ist wahrlich mittelalterlich. Lehm wir auf dem Boden getrocknet, alles mit Hand bearbeitet. Die Brennöfen größtenteils mit Holz betrieben, es gibt nur zwei Gasöfen von Mitteln der GTZ.
Die Arbeiter, die ohne Schutz unter der Sonne arbeiten, sind Sklaven, wenigstens aber sehr arme Teufel. Unser Führer erklärt uns, dass die Töpferei sechs Familien seiner Großfamilie betrieben wird. Als ich ihn frage, ob die Arbeiter seine Brüder oder Neffen sind: Natürlich nicht!
Die Führung durch die Kasbah geht an einem Friedhof vorbei, letztes Foto. Nur die „Zugezogenen“ haben Namensschilder, sagt man uns.
Endlich, auf dem Rückweg von M’Hamid, unser Highlight in Zagora, die historische Bibliothek, die zu einer Koranschule gehört, der Zaouia Naciria. Hier sind tausende Manuskripte gesammelt, sowohl religiöse, als auch wissenschaftliche. Ein ehrfürchtiger Ort!
Es ist wieder Freitag, aber wir sind extra mit genügend Abstand zum Mittagsgebet gekommen. Alle Türen sind offen, auch die grüne Gittertür im Innenhof der Koranschule, hinter der sich das Juwel verbirgt. Der Wow-Effekt kann nicht größer sein!
Wir stehen vor den Glasschränken, hinter denen die meisten Werke zwar gut eingepackt sind, aber in jedem Schrank ist auch ein Exponat ausgestellt. Natürlich die schönsten! Mich beeindruckt am meisten, dass viele Werke „bunt“ sind. Die arabischen Schnörkel sind rot, grün, gold ausgeschmückt. Der Satz des Pythagoras auf griechisch ist auch dabei. Das erfreut natürlich mein Mathematiker-Herz!
Eindrücke auf dem Weg zur Koranschule. Auf dem letzten Foto sieht man die Anlage durch die Palmen hindurch. Die zugehörige Moschee beeindruckt vom Bauwerk her am meisten. Mosaiken, an denen man sich kaum sattsehen kann. Hier ist auch ein heiliger Ort, an dem viele Kranke Genesung suchen.
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