Machu Picchu - ein Fahrplan

12.10.2019: Im staatlichen Ticketbüro für Machu Picchu erfahren wir, dass es zwar für jeden Tag Tickets für den Besuch der Inkastadt gibt, die zusätzliche Wanderung auf den Huayna Picchu aber für einen Monat, die auf den Machupicchumountain für eine Woche ausgebucht ist. Wir hoffen, dass es in einem Reisebüro Kontingente für die Bergwanderungen gibt und geraten in einen mit Touri-Läden vollgestopften Hinterhof. Was ein Glückstreffer! Das Reisebüro-Ehepaar weißt uns eine Stunde lang in alle Details unseres Unternehmen ein, beantwortet geduldig alle Fragen, und wird nicht aufsässig, als wir bekunden, dass wir vor dem Buchen doch noch ein bisschen den Wetterbericht beobachten wollen. Denn Tickets für die Wanderungen gibt es auch hier nicht und Tickets für Machu Picchu City gibt es für jeden Tag. 

15.10.2019: Wir buchen unseren Trip ausgerichtet nach der Wettervorhersage für Montag: Wanderung auf den Machu-Picchu-Mountain und Besuch der Inkastätte. Inzwischen wissen wir zwar, dass dem Wetterbericht nicht so recht zu trauen ist, aber am 21. soll die Sonne scheinen. Das Ganze kostet schlappe 290 USD pro Person (inbegriffen sind 35 USD Zuschlag für den „Frühzug", damit wir nicht nachts um 24 Uhr zurück kommen, sondern „schon“ 3 Stunden eher). Spätestens jetzt wissen wir, warum Cusco *die* touristische Einnahmequelle Perus ist.

16.10.2019: Abholen der Tickets im Reisebüro. Auch jetzt dauert die weitere detaillierte Einweisung über eine Stunde. Insbesondere erfahren wir, dass es nach den Kontrolleingängen keine Toiletten gibt! Und dass man, wenn man einmal das Gelände (Richtung Toilette) verlässt, nicht wieder zurück kann. Mmmh, das kann ja heiter werden!

21.10.: Endlich! Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker - die ersten beiden Machu-Picchu Züge für die echten Frühaufsteher sind schon laut pfeifend an unserem Camp vorbei gerattert. Um 5:30 steht unser Tuk-Tuk-Taxi bereit, das uns zum Bahnhof bringt. Das Wetter ist bombastisch - gut, dass wir dem Wetterbericht vertraut haben! 
Fotounterschrift. WARUM HEIßßEN DIE ANDEN ANDEN?


6.40 Uhr geht unser Zug von Ollantaytambo nach Machu Picchu ab. Einchecken ist eine halbe Stunde vor Abfahrt mit dem Original-Reisepass wie am Flughafen. Alles ist bestens durchorganisiert, die Schweizer könnten es nicht besser machen.
1:40 Stunde fährt unser Voyeger, wir nennen ihn jetzt Glacier Express, 600 Höhenmeter flussabwärts das Urubamba-Tal entlang, von 2800 m auf 2200 m. Wir konnten es uns nicht vorstellen, aber wir landen mitten im Dschungel. Endlich sehen die Anden so aus, wie ich es mir immer vorgestellt habe: steile Berge, wie mit grünem Samt überzogen.
Endstation ist Aguas Calientes. Von dort geht es mit dem Bus wieder 400 Höhenmeter bergauf über eine enge Serpentinenstraße zum Eingang von Machu Picchu. 

9:15 Uhr: Wir passieren den ersten Kontrollpunkt und nur wenige Meter später erspähen wir zum ersten Mal die Ruinenstadt unter uns. Großartig! Obwohl schon alles voller Leute ist, stört uns das heute wenig. Wir wussten, was uns erwartet. Aber wir wollen vor der Besichtigung der Ruinen zuerst den Machu-Picchu-Mountain erklimmen, ziemlich genau 600 Höhenmeter auf 3061 m. 

9:30 Uhr: Noch ein weiteres Kontrolltor trennt uns vom Berg. Zwischen 9 und 10 Uhr müssen wir hier durch, sonst verfällt unser Ticket. So streng sind die Regeln. Von 400 zugelassenen Besuchern für die Bergbesteigung sind wir im Registrierbuch Nummer 269 und 270. Noch eine Deadline gibt es, von der wir jetzt erfahren. Um 12 Uhr „schließt" der Gipfel. Alle werden dann bergab gescheucht und der Berg wird leergekämmt. 

Die Wanderung ist anstrengend, klar. Bei vielen Passagen hat man das Gefühl, es geht senkrecht bergauf. Aber wir fühlen uns topfit, offensichtlich war unser Wanderurlaub in den Schweizer Bergen ein gutes Höhentraining. Dazu gibt es alle paar hundert Meter einen Aussichtspunkt, der einen noch schöneren Blick auf Machu Picchu freigibt. Und wie immer denke ich in Tortenstückchen - das motiviert ungemein. 600 Höhenmeter lassen sich besonders gut in Tortenstückchen aufteilen, je 50 Höhenmeter ein Tortenstück. 12 Stück davon und schwups, schon steht man auf dem Gipfel! 

Die Aussicht hier oben ist mit einem Wort „grandios" und wie immer „it’s hard to be humble“, wenn man auf dem Gipfel steht.



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