Alles selbst erlebt! In Tschechien.

Kulinarisches - Böhmische Knödel und Liwanzen

Da lacht der Meatlover - Eine 1-kg-Haxe!

Zugegeben: wir nehmen die Hälfte mit „nach Hause“.

Obligatorisch: Gulasch mit Knödel oder Knödeln? 🧐

Beim Anblick dieser Haxe kann man nicht anders - man muss grinsen! Unerfahren wie wir sind, habe ich mir auch noch Spareribs bestellt …

Die Spareribs machen wir zusammen nieder, die Haxe lassen wir uns größtenteils einpacken und essen noch zwei Tage dran. Fehlkalkulation 😉 


Auch sonst liest sich die Speisekarte deftig: Gulasch in allen Variationen, Ente mit Rotkraut, Schweinekamm, … und nichts geht ohne die böhmischen Knödel. Sie liegen auch im Supermarkt im Kühlregal wie bei uns die frischen Nudeln. Wir fahren natürlich nicht nach Hause ohne sie zu probieren. Köstlich!

Hat nicht die nette Tante aus der Nachtbarschaft früher immer Oblaten aus der Tschechoslowakei mitgebracht? Die schmecken noch genau so gut wie vor 50 Jahren und genau wie früher werden sie daheim schnell latschig, wenn man die Zellophan-Verpackung aufreißt. Tipp: schnell aufessen!

Karlsbader Oblaten - Kindheitserinnerungen werden wach.

Liwanzen mit Sahne und Heidelbeerkompott.

Zugegeben, das Wort „Liwanze“ hatten wir noch nie gehört. Die Rechtschreibprüfung auch nicht, denn sie will „Lawine“ daraus machen. Aber wir nehmen es sofort in unseren Wortschatz - und auch in unseren Speiseplan auf. Liwanzen sind in Fett ausgebackene Hefeküchle, die mit Zimt und Zucker und im Böhmerwald meist noch mit Heidelbeersoße - mmmhhh! - serviert werden. 

Der tschechischen Sprache nicht mächtig, können wir aber sofort ohne Probleme die überall erhältlichen „palačinka“ entziffern. Wird meist als Hauptspeise angeboten, als Dessert gibt’s auch 'ne halbe Portion.

Wie überall ist die Küche regional geprägt und Liwanzen gibt es im Riesengebirge nicht. Als „Ersatz“ müssen Blaubeerknödel mit Heidelbeerfüllung herhalten. Wir kaufen sie auch aus der Kühltheke, tragen sie auf den Berg, machen sie in der Pfanne warm und reiben uns danach die Bäuche. Auf dem Berg!

Habe ich 2017 noch geschrieben, man müsste kleine Abstriche beim Angebot in den Supermärkten machen, würde ich das 2023 nicht mehr so schreiben. Das liegt sicher am erweiterten Angebot, aber auch an der Perspektive. Das Angebot ist fünf Jahre nach unserem ersten Besuch „deutscher“ beim Brot, „holländischer“ bei den Tomaten und „peruanischer“ bei den Avocados, die es 2017 nicht gab. Man könnte sagen, das Angebot der EU hat Einzug gehalten.

Schmeckt es aber jetzt besser? 

Das landestypische Angebot bleibt hingeben bei Wurst und Käse erhalten. Den original Prager Schinken und weitere fünf Ableger davon gibt es immer noch im kleinsten Dorfladen - mmmh! -  und Hermelín Käse auch. Und wollen wir wirklich beim nächsten Besuch spanischen Serrano Schinken und französischen Brie zum Frühstück? Dann können wir ja eigentlich auch daheim bleiben oder nach Spanien reisen …

Hermelín Käse - noch ein Original!

Das Bier verdient einen eigenen Abschnitt. Es ist exorbitant gut! Peter trinkt hin und wieder ein dunkles, süffiges Gerstengebräu, kehrt aber immer wieder zum Pilsner Urquell zurück. Es ist eineinhalbmal so teuer wie ein anderes lokales Bier, schmeckt aber doppelt so gut!

Pilsner Urquell - das Original! 

Povidla 🙃

Das Beste kommt zum Schluss: Povidla. 

Egal, ob man Powidl, Pflaumenmus, Latwerge, Zwetschgenhonig oder auf hunsrückisch Leckschmier dazu sagt. Das Zeug schmeckt höllisch gut!

Traditionell wird Povidla nur durch Reduzieren ohne Zugabe von Zucker hergestellt und ist mehr oder weniger ewig haltbar. Das heißt: ideale Reise-Marmelade. Wird gebunkert!

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