Homelands - Orte ohne Namen

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Während der Fahrt entlang der südlichen Drakensberge fährt man immer wieder durch weit verstreute Ortschaften - nur auf unseren Karten sind gar keine Orte eingetragen. Dabei sind manche so groß, dass sogar ein kleines Straßennetz auf der Karte erkennbar ist, allerdings tragen auch diese Straßen keinen Namen.

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Schöne bunte Orte ohne Namen.

Auch 20 Jahre nach Abschaffung der Apartheid sind die ehemaligen Homelands der schwarzen Bevölkerung immer noch weiße Flecken auf der Landkarte. Es bleibt uns unverständlich, warum eine vom ANC - der Partei der Schwarzen - geführte Regierung auch nach so langer Zeit die Existenz der Homelands nicht wenigstens formal legalisiert hat. Es wäre ein kleiner, aber vielleicht wichtiger symbolischer Akt. Für uns eines von vielen Anzeichen, die darauf hindeuten, dass es bis zur Gleichberechtigung noch ein weiter Weg ist.

Vielleicht überschätzen wir die Bedeutung dieser Angelegenheit aber auch nur mit unserer Perspektive auf die Dinge. Man muss wissen, dass es in Südafrika kein Pass- und Meldewesen gibt. Das bedeutet, dass die Einwohner nirgends mit ihrer Privatadresse registriert sind. Das gilt auch für die großen Städte. Vor diesem Hintergrund mag es nicht wichtig erscheinen, großen Ortschaften auch einen Namen zu geben und sie auf der Landkarte einzutragen. 

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