Vom Okavango an den Kunene - Durch das Ovamboland

Unsere Fahrt Richtung Westen ist noch nicht beendet - das große Ziel ist die Kunene Region, genauer die Epupa Fälle an der Grenze zu Angola. 

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1324 km gen Westen

Wir fahren innerhalb einer Woche genau 1324 km schnurgerade auf einer Hochebene ohne den kleinsten Hügel auf 1100 m über dem Meer. Zu 95 Prozent  sind wir allein auf der Straße, aus Zeitvertreib fotografieren wir aus dem Auto heraus wild um uns herum, was uns gerade vor die Linse kommt. Den Tempomat muss man nur deaktivieren, wenn Esel, Ziegen oder Kühe auf der Straße sind. Ansonsten rollen wir mit gemütlichen 80 km/h vor uns hin und die grobstolligen Geländereifen summen auf dem heißen Asphalt. 

Es ist eine Fahrt durch die Geschichte. Die Eintönigkeit wird durch imposante Lehmhütten mit Strohdach unterbrochen. Diese sind meist in kleinen Kralen angeordnet. Die Zäune aus Naturmaterial sind durch ein schön gestaltetes Portal unterbrochen. 

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Die Hütten sind nicht mehr rund (wie in Simbabwe) und haben kunstvolle Dächer

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Entlang der Straße stehen selbstgebastelte Hinweisschilder, damit man in dieser Eintönigkeit auch die richtige Abzweigung nach Hause findet. Baumaterial wird am Straßenrand zum Kauf angeboten. Das reicht von diversen Holzpfählen über Strohbündel bis hin zum fertigen Strohdach. Fertigbauweise einmal anders!

Wir kommen ins Ovamboland, die heutige Vier-O-Region. Hier wohnt auf einem relativ kleinen Gebiet die Hälfte der namibischen Bevölkerung. Spürbar nimmt die Siedlungsdichte zu und damit auch der "Fortschritt“.  Jetzt gibt es illustre Kombinationen: Lehmhütten mit Wellblechdach, herkömmliche Krale mit Wellblechzäunen, Blechhütten mit Carport oder Ziegen auf Betonterrasse. Schöner wird das ganze nicht, aber definitiv vermüllter!

In der Region Ohangwena gibt es erstmalig durchgehend Ortsschilder, auch für  kleine Siedlungen. So etwas haben wir bisher vermisst. Nicht nur der Verkehr und die Schnelligkeit, auch die Tiere auf der Straße nehmen zu, sodass auch wir mittlerweile verstehen, warum hier ständig mit Warnblinkanlage gefahren wird. Es bedeutet: Vierbeiner auf der Straße, abruptes Bremsen notwendig! Neben der Straße häufen sich die Autowracks, viele der Wracks stehen im Vorgarten, sodass wir uns fragen, ob das vielleicht „chic“ ist. 

Wir landen zum Übernachten im „lauschigen“ Städtchen Ondangwa, prämieren unseren Übernachtungsplatz als den schlechtesten seit dreieinhalb Monaten, merken aber am nächsten Tag, dass wir wohl noch Glück hatten, denn die 30 km entfernte Stadt Oshakati gilt als ziemlich unsicheres Pflaster. Reisefreunden wird an der Tankstelle das GPS aus der Fahrerkabine gestohlen, während sie daneben stehen. Auf dem Parkplatz unseres Supermarktes steht ein Sicherheitsbeamter mit Gewehr über der Schulter. Umso netter ist der Besuch der Iveco-Werkstatt in Oshakati. Wir werden von Oosie, dem sehr kompetenten Werkstattinhaber persönlich bedient. Er überprüft die Fehlerspeicher des Bordcomputers, befindet alles als okay und löscht die Fehlermeldungen, die uns nur beunruhigt haben. Während Peter mit Oosie am Auto werkelt, wird Heike im klimatisierten Büro bedient, zum Schluss gibt es noch zwei Iveco-Kappen und einen Tipp, wo wir sicher einkaufen können - bezahlen dürfen wir nicht. Das war auch schon auch bei Iveco in Südafrika so. Wir müssen das mal unserer Werkstatt in Frankfurt erzählen!









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