Farmleben auf Tirool


Eine sehr positive Überraschung war die Übernachtung auf der Farm Tirool (an der C13 , 50 km im Norden von Aus, siehe auch hier). Lage und Anwesen geben einen guten Eindruck in das wahre Farmleben. Die äußerst herzliche südafrikanische Gastgeberin überraschte uns nach intensiven Gesprächen über das Leben auf dem Land am Abend sogar mit einem Dessert. (Wir hatten gerade schon gegessen, als sie mit einem Tablett kam und uns zwei Teller mit Crêpes und Eis hinstellte.) 


Die nächste Schule ist 280 km entfernt

Seit einem Jahr ist der älteste von zwei Söhnen schulpflichtig - die nächste Schule ist jedoch in Keetmanshoop - 280 km entfernt. So hat sich die Familie zunächst in Keetmannshoop eine Wohnung gemietet und die Mutter ist mit ihren zwei Söhnen unter der Woche in die Stadt gezogen. Sie meinte allerdings, das hätte nicht so gut funktioniert, also macht ihr Sohn jetzt Home-School. Da die Familie Afrikaans spricht und man in Namibia nur englische Schulbücher bekommt, bekommen sie die Bücher aus Südafrika. Für jeden Tag ist genau vorgeschrieben, in welchen Fächern man welches Pensum absolvieren muss. 

Letztendlich ist die Mutter jetzt auch noch Lehrerin.


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Vollmond-Idylle über der Farm Tirool - aber ganz so idyllisch ist das Farmleben nicht. Die Stromleitung darf von der Farm nicht angezapft werden; sie produziert ihren eigenen Strom mit Sonne und einem Dieselgenerator


Einkaufen fährt man einmal im Monat

Einkäufe werden nach wie vor einmal im Monat 280 km entfernt in Keetmanshoop getätigt. Die meinte, manchmal werde sie komisch von der Seite angeschaut, wenn sie mal wieder Hamsterkäufe von Toilettenpapier macht. 

Frisches gibt es aus dem eigenen Garten. Auf der Farm ist ein kleines Areal dafür angelegt, mit einem Netz eingezäunt und überdacht, zum einen um das Gemüse vor Tieren zu schützen, aber auch vor der direkten Sonneneinstrahlung.


Ein Rind braucht 30 ha

In dieser kargen, wasserarmen Gegen benötigt ein Rind 30 ha Weidefläche, das sind immerhin 550 m x 550 m (wenn wir uns nicht verrechnet haben). Da die Farm eher klein ist, können sie keine Rinder groß ziehen. Daher züchten sie nur Kälbchen, die sie nach der Entwöhnung von der Mutter verkaufen.

© 2014 P Wroblowski / H Zängerlein                                                                                                          Legende          Disclaimer          Kontakt          Sitemap