Popayán, die weiße Stadt

Typisch für Popayan: noch sind die Regenschirme aufgespannt schein schon die Sonne. 

Auf der Weiterfahrt nach Popayán geht die Berg- und Talfahrerei weiter. Seit wir vor acht Wochen in Cusco gestartet sind, schaffen wir an jedem Fahrtag 2000 Höhenmeter und mehr, heute sind es 3500 Höhenmeter. Peter geht die damit verbundene Kurverei und unsere Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 30 km/h auf geteerter Straße langsam auf die Nerven. Bergauf glüht der Auspuff, bergab die Bremsen!

Aber - die Strecke ist interessant. Wie mit grünem Samt in tausend Schattierungen überzogen bauen sich die steilen Berge rechts und links des Tals auf. Unten rauscht ein brauner Fluss, an den Seiten wechselt sich Urwald mit angebauten Flecken ab. Bei diesen extrem steilen Hänge wundern wir uns immer wieder, dass wir nicht noch viel mehr Steine und Erdrutsche auf der Straße liegen.

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Eine anstrengende aber schöne Fahrt durch das Grün der äquatorialen Kordilleren. 

Wir sind auf einer der Hauptstraßen von Süd nach Nord, einer LKW-Rennstrecke. In den kleinen Siedlungen gibt es überall menschliche Autowaschanlagen, selbstverständlich rund um die Uhr geöffnet. Die LKW-Felgen werden gewienert bis sie blitzen. Irgendwie sieht es nach Sklavenarbeit aus, aber in dieser abgeschiedenen Gegend ganz offensichtlich die einzige Möglichkeit an Geld zu kommen. Und wer keine Autos waschen will, der bietet seie Dienste als Kleider-Wäscher an. Wir reimen uns zusammen: Auf der Fahrt nach Norden geben die Truckfahrer ihre Wäsche ab, auf der Rückfahrt nehmen sie sie wieder mit.  

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Popayán heißt auch La Ciudad Blanca, die weiße Stadt, weil ihre herrschaftlichen Kolonialgebäude weiß, nicht bunt, gestrichen sind. Wir erleben hier den Cielo roto, wörtlich den gebrochenen Himmel, in Reinstform: Es ist bewölkt, es regnet, es scheint die Sonne, es regnet wieder und die Sonne kommt wieder durch -  und das alles innerhalb von drei Stunden. 


Wohl eher Zufall - passend zur Stadt ist die  
„Rentner-Gang“ bei der Demo weiß gekleidet.

Wie die meisten inzwischen wissen, besuchen wir Städte wenn möglich nur tagsüber und suchen uns für die Nacht ein Plätzchen weit ab der Zivilisation. 

Google Maps: (2.575459, -76.613754), Höhe ü NN: 1750 m


Die Anfahrt zur Finca Versalles war eine kleine Herausforderung, aber es hat sich gelohnt!



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