Salar de Uyuni - eine surreale Welt

Wo sind wir hier gelandet? An einem kolorierten Gletschersee?

Schon der erste Anblick von oben aus 30 km Entfernung lässt uns erahnen, wie bizarr das Gebilde ist, das sich da vor uns ausbreitet. Wir stehen auf 4200 m an einem Aussichtspunkt und beschließen, dass wir hier unbedingt unsere Cappuccino-Pause einlegen müssen, bevor wir uns dieser unwirklichen Landschaft weiter nähern. 

Der Salar de Uyuni ist die größte Salzpfanne der Erde und mit 11.000 Quadratkilometern circa zwanzig Mal größer als der Bodensee. Er liegt auf 3700 m. Während der Regenzeit im Dezember, Januar stehen bis zu dreißig, vierzig Zentimeter Wasser über der bis zu 150 m dicken Salzkruste. Jetzt am Ende der Regenzeit ist ein Viertel des Sees schon abgetrocknet, Dreiviertel aber noch Wasser bedeckt, auch wenn es nur wenige Zentimeter sind. Bis Ende April wird das Wasser vollkommen verdunstet sein und der See bzw. die Salzpfanne ist dann weitestgehend befahrbar.

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Erster Blick auf den Salar de Uyuni von 30 km Entfernung. Außer einem unwirklichen Farbspiel ist nicht viel zu erkennen. Wenig später stehen wir auf dem Salzsee und glauben eher, wir gehen auf einem zugefrorenen See spazieren. Die Temperatur stimmt zumindest nachts. Das Thermometer fällt auf -8° C, tagsüber immerhin 16 ° C, solange die Sonne scheint. 

Im Moment fahren aber nur Arbeiter des Salzabbaus und die Tourguides auf „sicheren“ Routen über den See. Unter den Wasserpfützen ist meist eine harte Salzkruste, „Untiefen" sind mit Autoreifen markiert. Aber es gibt immer wieder „schlammige“ Stellen und auch die Erfahren erwischt es hin und wieder und sie bleiben im Salzschlamm stecken. Am letzten Tag ziehen wir ein paar Arbeiter aus einem solchen Salzschlammloch heraus. 

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Offensichtlich ist auch für die erfahrenen Arbeiter der schlammige Untergrund nicht erkennbar. Oder sind sie nur zu mutig?

Wir übernachten auf dem Salar in trockenem Terrain, erleben schon am ersten Tag einen Sonnenuntergang, der surreal und außerirdisch wirkt. Liegt dieses Farbspektrum am Salz in der Luft? Das Farbspiel wird zwei Tage später noch überboten, als wir mit unserem Guide zum Sonnenuntergang mit Gummistiefeln mitten auf dem Salar im Wasser stehen. Das ist jetzt der absolute Höhepunkt von Bolivien und vielleicht sogar der gesamten Reiseetappe! 


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