Rund ums Auto

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Makgadikgadi-Salzpfannen, Botswana.


Versicherung

Die Kfz-Versicherung in Deutschland kann man kündigen, da sie außerhalb Europas ohnehin keine Deckung bietet. Die Kündigung geht auch unterjährig und per Stichtag der Verschiffung. Man bekommt die zuviel gezahlte Versicherungsprämie tag-genau zurück erstattet. Unsere Versicherung wollte noch einen Nachweis über die Versicherung des Autos im Ausland, aber eine schriftliche Erklärung, dass wir das vor Ort im Ausland erledigen, hat ausgereicht.

Eine echte Kasko-Versicherung für das nicht-europäische Ausland ist extrem teuer. Hier muss jeder selbst entscheiden. Wir haben keine Kasko-Versicherung abgeschlossen.

Die Haftpflicht-Versicherung (third party insurance) ist pro Land unterschiedlich geregelt. Beispiele:

Südafrika: im Preis für den Treibstoff ist eine Versicherungsgebühr enthalten. Der Staat nimmt dieses Geld ein und agiert quasi als Versicherungsunternehmen. Im Schadensfall wendet man sich auch an den Staat. Dieses System soll funktionieren, allerdings ist die Schadensregulierung angeblich langsam.

Botswana und viele andere Länder: Man bezahlt bei Grenzübertritt einen fixen Betrag und ist damit für einen bestimmten Zeitraum, üblich sind ein Monat bis ein Jahr, Haftpflicht versichert.

Comesa-Card: Eigentlich bei Gründung dieses Vereinigung gedacht als Versicherungsdach für alle Länder Afrikas. Da Südafrika und andere Staaten dem nicht beigetreten sind, bleibt die ganze Sache rudimentär. Dennoch wird die Comesa-Card für die Länder ab Simbabwe und Malawi nordwärts verlangt. Wichtig: Die Gültigkeit beginnt NICHT in dem Land, in dem man die Karte erworben hat, sondern erst nach dem nächsten Grenzübertritt.

Zulassung, TÜV

Sparfüchse melden ihr Auto zu Hause ab und zahlen damit auch keine Kfz-Steuer. Einen neuen Satz Nummernschilder kann man sich auch ohne Papiere jederzeit im Internet bestellen. Bei der Abmeldung kann man die alte Nummer reservieren lassen - man muss sich erkundigen wie lange.

Ein Carnet sollte man sich jedoch vorab besorgen und die Zulassung kopieren, so lange sie noch gültig ist. Auch eine internationale Zulassung muss man natürlich beantragen, so lange das Auto noch zugelassen ist. Wichtig: Bleibt das Auto länger als 7 Jahre abgemeldet, wird bei Rückkehr nach Deutschland eine TÜV-Vollabnahme fällig. Diese ist mit ca. 300 Euro jedoch weder kostspielig, noch schwierig in der Praxis. Im Ausland interessiert niemanden, ob das Auto zu Hause zugelassen ist oder nicht. Bei Kontrollen werden regelmäßig verlangt: internationaler Führerschein, TIP (temporary import permit) oder Carnet, selten noch der internationale Fahrzeugschein.

Bei der Rückkehr nach Deutschland nach längerem Auslandsaufenthalt kann der TÜV abgelaufen sein. Die Reaktionen der Zollbeamten reichen von „Sie müssen nun aber direkt zum TÜV fahren“ bis „so fahren Sie nicht aus dem Zollbereich“! Zu beachten: Seit 2014 hat der Zoll die Aufgabe, für alle Autos die KFZ-Steuer einzutreiben. Seither weiß der Zoll besonders gut über das Auto Bescheid …

Kennzeichen

Egal, ob man das Auto in Deutschland abmeldet oder nicht: Man sollte das Original-Nummernschild unbedingt gegen eine Kopie (ohne TÜV-Siegel) austauschen. Internationale Nummernschilder sind eine begehrte Sammler-Trophäe!

Carnet

Für einige Länder ist ein Carnet de Passage vorgeschrieben und darüber hinaus auch sinnvoll, da es den temporären Import des eigenen Autos vereinfacht und kostengünstiger macht. In Deutschland wird das Carnet exklusiv vom ADAC ausgestellt. Folgende Kosten fallen an:

Erstens eine Bankbürgschaft in Höhe der potentiell fällig werdenden Importsteuer. Die Höhe hängt vom Wert des Autos bei Erstausstellung des Carnet ab und wird vom ADAC festgelegt. Die Bankbürgschaft kostet eine einmalige Bearbeitungsgebühr und in der Regel auch eine jährliche Gebühr. Beides hängt von der Höhe der Bürgschaft und der Bank ab und bewegt sich im Bereich 100 bis ca. 500 Euro.

Zweitens ist das Carnet selbst beim ADAC zu bezahlen: knapp 300 Euro (2015), für ADAC-Mitglieder knapp 200 Euro plus die ADAC-Mitgliedschaft - macht wieder knapp 300 Euro. Da ein Carnet nur 12 Monate gültig ist, fallen diese Kosten jährlich an, so lange man sich in Carnet-pflichtigen Ländern bewegt. Das Startdatum des Carnet kann bei Ausstellung maximal einen Monat vordatiert werden, das ist ganz praktisch bei der ersten Verschiffung. Ein Carnet wird vom ADAC auch weltweit per Kurier verschickt. Kosten: etwas 80 Euro.

Wer das alles teuer findet, tröste sich mit den Kosten, die Bürger Großbritanniens zahlen: umgerechnet ca. 750 Euro - pro Monat!

© P Wroblowski / H Zängerlein                                                                                                                       Legende     Disclaimer          Kontakt          Sitemap